A Der weibliche Zyklus - Ein Regelkreis der Hormone

Der weibliche Zyklus ist ein periodisch wiederkehrender Vorgang, der auf Seiten der Frau die Voraussetzung für die Fortpflanzung schafft. Zunächst steht die Reifung einer befruchtungsfähigen Eizelle im Vordergrund. Damit eng verknüpft ist eine Veränderung der Gebärmutterschleimhaut, die sich auf ein eventuell befruchtetes Ei vorbereitet. Damit beide Prozesse stattfinden und in einer richtigen Reihenfolge verlaufen, werden Hormone zur Steuerung eingesetzt. Der Zyklus startet, indem bestimmte Drüsen im Gehirn (Absender) Hormone in das Blut abgeben, die wiederum in den Eierstöcken (Empfänger) veranlassen, dass ein Ei heranreift und der Eisprung stattfindet.
Das Gehirn ist wie bei allen biologischen Rhythmen in unserem Körper auch bei den Fortpflanzungsvorgängen die oberste Leitzentrale. Die Rolle wird verständlich, wenn man weiß, dass in unserem Gehirn alle äußeren und inneren Reize aufgenommen und verarbeitet werden. Auch die Steuerung unserer Emotionen und Gefühle wie Liebe, Erregung und Lust ist Aufgabe des Gehirns.
Am Anfang steht das Hormon GnRH (auch Freisetzungshormon genannt). Es wird im Gehirn ausgeschüttet und veranlasst in einem anderen Bereich des Gehirns die Freisetzung der beiden Fruchtbarkeitshormone FSH (Follikel Stimulierendes Hormon) und LH (Luteinisierendes Hormon). Beide Hormone wirken über das Blut auf die Eierstöcke. Das Einhalten einer bestimmten Reihenfolge bei der Hormonfreisetzung ist wichtig, weil nur auf diese kontrollierte Weise die Voraussetzung für eine erfolgreiche Schwangerschaft geschaffen werden kann.


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Der weibliche Zyklus - Ein Regelkreis der Hormone

A Vor der Schwangerschaft

1) FSH stimuliert in der ersten Zyklushälfte das Wachstum und die Entwicklung meist nur eines Eibläschens (Follikel) in einem der Eierstöcke. In dem Eibläschen selbst reift die Eizelle heran. Zudem produziert auch das Eibläschen Hormone (Östrogene), welche das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut anregen (Abb. 2).
2) Ist eine Eizelle fertig herangereift, löst ein plötzlicher Anstieg des LH den Eisprung (bei einem regelmäßigen Zyklus um den 14.- 16. Zyklustag) aus. Das Eibläschen platzt dabei auf und die befruchtungsfähige Eizelle wird in den Eileiter befördert. Der Rest des Eibläschens wandelt sich zum so genannten Gelbkörper um, der ebenfalls ein Hormon (das Progesteron) aussendet, welches die Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet.
3) Die Eizelle wandert im Eileiter Richtung Gebärmutter und wird noch im Eileiter befruchtet. Von den vielen Samenzellen (Spermien), die diese Stelle erreichen, schafft es immer nur eine, die schützende Hülle der Eizelle zu durchdringen. Die Erbanlagen von Vater und Mutter verschmelzen daraufhin miteinander - ein neues Leben entsteht. Ab diesem Moment spricht man von einem Embryo.
4) Während die ersten Zellteilungen stattfinden, wandert der Embryo in Richtung Gebärmutter. Kurz bevor er sich dort einnistet, muss er aus der Eihülle schlüpfen.
>5) Frühestens sechs Tage nach der Befruchtung beginnt die eigentliche Einnistung in die nährstoffreiche Schleimhaut der Gebärmutter.
Auch der Embryo und später der Mutterkuchen (Plazenta) geben Hormone frei, die in erster Linie schwangerschaftserhaltend wirken.
Bleibt eine Befruchtung aus, oder kann sich der Embryo nicht einnisten, wird die Gebärmutterschleimhaut als Monatsblutung wieder abgestoßen. Der Zyklus beginnt von neuem.
Obwohl die Hormone gleich einem Staffellauf gut aufeinander abgestimmt wirksam werden, ist eine erfolgreiche Schwangerschaft nicht selbstverständlich. Die Schwangerschaftsrate pro Monatszyklus liegt bei regelmäßigem, ungeschütztem Geschlechtsverkehr nur bei etwa 20 - 30%. Die Gründe für den "geringen" Erfolg sind vielfältig. So kann z.B. die Reifung der Eizelle oder das Zusammenspiel der Hormone gestört sein. Manchmal verläuft auch die Zellteilung des Embryos fehlerhaft, so dass sich dieser nicht in der Gebärmutterschleimhaut einnisten kann.

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Vor der Schwangerschaft

A Die Samenzellreifung beim Mann

Ganz wie bei der Frau, koordinieren und regeln in erster Linie Hormone die Fortpflanzung beim Mann. Auch hier werden zunächst von der obersten Instanz, dem Gehirn, über das Freisetzungshormon GnRH die Sexualhormone FSH und LH ins Blut ausgeschüttet. Beide Hormone regeln die Vorgänge in den Hoden. FSH beispielsweise ist maßgeblich an der Bildung der Samenzellen beteiligt. Die Samenzellen entwickeln sich täglich millionenfach in den so genannten Samenkanälchen.
Von dort gelangen sie in benachbarte Speicher (Nebenhoden), wo sie endgültig heranreifen.
Beim Samenerguss (Ejakulation) werden die Spermien durch Zusammenziehen von Muskeln über die Samenleiter und die Harnröhre mit Druck nach außen gepresst.

Jeder Samenerguss enthält 300 - 400 Millionen Samenzellen. Diese hohe Zahl ist notwendig, da nur einige Hundert tatsächlich die Eizelle im Eileiter erreichen.
Die Samenzelle besteht aus Kopf, Mittelstück und Schwanz. Im Spermienkopf sind die väterlichen Erbanlagen enthalten, die bei der erfolgreichen Befruchtung z.B. bestimmen, ob das Kind ein Mädchen oder Junge wird.
Das Mittelstück ist eine Art Batterie, welche die Energie für den Antrieb der Spermien liefert. Der "Motor" ist das Schwanzstück der Samenzelle. Durch ein peitschenartiges Hin- und Herbewegen des Schwanzes wird die Samenzelle vorwärts bewegt.

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Die Samenzellreifung beim Mann

A Die Keimentwicklung zum Embryo


Zunächst freilich weist das winzige Gebilde, das zu einem neuen Wesen heranreifen will, noch keinerlei Züge von Menschenähnlichkeit auf; es stellt, nachdem die befruchtete Eizelle sich fortlaufend in 2, 4, 8, 16, 32, 64, 128, usw. Tochterzellen teilte, schon etwa 24 Stunden nach der Befruchtung einen festen Zellhaufen dar, die so genannte Maulbeerkugel, (oben ganz rechts).

Im Innern dieses Kügelchens bildet sich bald ein Hohlraum aus, der durch Ausscheiden einer Flüssigkeit so an Umfang zunimmt, dass das ganze Gebilde dann einer dünnwandigen Blase gleicht. Ihre Wand ist nur noch an einer Stelle verdickt (unten 1) und dieser scheibenartige Abschnitt der Keimblasenwand. der sich etwa acht Tage nach der Befruchtung abzuheben beginnt, bildet das geheimnisvolle Kraftzentrum für die gesamte weitere Entwicklung. Denn nur aus jener Verdickung (unten 2 und 3), die man daher auch als "Keimscheibe" bezeichnet, entsteht der eigentliche Körper des späteren Lebewesens; die übrigen Zellen der Keimblase aber haben nur noch für die Ernährung und den Schutz des Keimlings zu sorgen. Jetzt erhöht sich das Tempo der Entwicklung, und in der Gegend der Keimscheibe setzt lebhafte Zellwucherung ein. Der Keimling streckt sich in die Länge, und die einschichtige Keimblasenwand wird nun im Inneren, von der Keimscheibe ausgehend, mit einer zweiten Zellschicht ausgekleidet (oben 3 und 4), sodass  man bald die äußere Schicht als das "äußeres Keimblatt" von der inneren, dem "inneren Keimblatt" unterscheiden kann. Zwischen beiden entsteht nahe der Keimscheibe eine dritte Zellschicht, das "mittlere Keimblatt" (oben 4). An der Oberseite bildet sich die "Zottenhaut" (oben 4, Oberseite), die in der Gebärmutterwand einwächst und später über die Nabelschnur die Verbindung zwischen Embryo (griech. "em-bryein", darinnen wachsen) und Mutter herstellt (oben 5). Aus den drei Keimblättern entwickeln sich die unterschiedlichen Zellen des künftigen Körpers, nach festen Regeln.

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Die Keimentwicklung zum Embryo

E Symbolismus in der Kunst


Der Symbolismus in der Bildenden Kunst bezeichnet eine Kunstrichtung der Malerei und Bildhauerei am Ende des 19. und am Anfang des 20. Jahrhunderts.
Der Begriff tauchte auf, als der französische Dichters Jean Moréas das "Symbolistische Manifest“ im Jahre 1886 veröffentlichte.
Darin wird der Symbolismus als ein Mittel beschrieben, mit dem man nicht abbildbare und beschreibbare Inhalte vermitteln kann. Nach der Weltausstellung in Paris im Jahr 1889 fand die Idee in ganz Europa seine Anhänger und war praktisch die Basis für den "Art Nouveau", bzw. in Deutschland und Österreich dem Jugendstil. Dieser wandte sich von der Detailgetreue des Realismus ab und schwelgte in verspielter, Symbolbehafteter Darstellung.
Die Symbolisten, wie etwa Aubrey Beardsley und Alfons Mucha gelten auch als Vorläufer der Surrealisten Salvador Dalí und der Künstler der Wiener Secession.

Link zu: Félicien Rops

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Symbolismus in der Kunst
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F Homosexualität im antiken Griechenland

Die Stellung der Homosexualität wird in den Quellen des klassischen Griechenlands unterschiedlich bewertet.
Dazu muss generell festgestellt werden, dass es eine ähnliche Sichtweise wie später im Islam gab: Den Mann (der Penetrierende) und den jüngeren Nicht-Mann (den Penetrierten). Dieser wurde zumeist wesentlich abwertender betrachtet und wurde allgemein als Prostituierter gesehen. Den Bürgern von Athen selbst war die Ausübung unabhängig vom Geschlecht verboten. Diese Rolle wurde somit üblicherweise von Fremden ausgeübt. Dieser moralischen Abwertung versuchte man auch zu entgehen, indem man zumindest offiziell auf Analverkehr verzichtet hat und vorgab nur Schenkelverkehr auszuüben. Wie Schriften und Abbildungen zeigen, entsprach dies aber keineswegs der Praxis.
In den anderen Regionen des antiken Griechenlands, wie Sparta, Korinth und auf Kreta war die Sichtweise durchwegs anders. Sowohl der Mann-Part, als auch der Nicht-Mann-Part wurden gleichwertig gesehen.
Man kann also generell sagen, dass die Homosexualität anerkannt war und die Liebe eines älteren Mannes zu einem Jüngeren, nicht nur geduldet, sondern teilweise, etwa durch die Eltern, gefördert wurde. Man sah im Älteren gerne den Lehrmeister, der eben einen seiner Schüler durch besondere Zuneigung auszeichnete.
In Theben wurde sogar um 378 vor Chr. eine Armee, aus homosexuellen Paaren aufgestellt. Die Armee bestand aber nur 40 Jahre, ehe sie bis auf den letzten Mann aufgerieben wurde. In ihr wurden nur homophile Paare mit einem jüngeren und einem älteren Partner aufgenommen.
Während in Athen die weibliche Homosexualität eher abgelehnt wurde, ist sie etwa für Sparta literarisch belegt.
Die Gedichte von Sappho, einer Lyrikerin von der Insel Lesbos, zeugt nicht nur von gleichgeschlechtlicher Liebe unter Frauen, sondern lieferte auch damit noch die bis heute verwendete Bezeichnung für Lesben.

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Homosexualität im antiken Griechenland

Beiträge & Artikel erstellen

Das Projekt dieSexualität.info ist ein offenes Projekt. Dies bedeutet, dass jedermann, unentgeltlich mit Artikeln zu den vorhandenen Themen beitragen, sowie eigene Themen vorschlagen kann.

Sprachlich sollten die Artikel dem Zielpublikum 16 bis 25-Jährigen entsprechen. Es können aber durchaus Artikel angeboten werden, die von Ihnen, oder von uns angepasst werden. Für das Anpassen an Jugendliche ab 8 Jahren konnten wir Kinderbuchautoren gewinnen.

Ein Artikel sollte textmäßig etwa eine halbe Din A4-Seite umfassen und unbedingt mit Fotos und Bildmaterial versehen sein. Dabei können natürlich auch Fotos, die auf der Plattform unter einem anderen Thema verwendet werden wieder eingebaut werden, bzw. auf die 10.000en Fotos des Verlages zurück gegriffen werden.- Bei eigenen Fotos bitte unbedingt die Copyright-Vorgaben zu berücksichtigen. Unabhängig vom Umfang wird jeder Autor eines Beitrages, oder Bildes im Autorenverzeichnis der Plattform gelistet. Auch Teams wie 6a/2008/BRG21, oder Etmologisches Institut der Uni Wien, können können Beiträge erstellen.
Jedes Thema, das in irgendeinem Zusammenhang mit der Sexualität des Menschen, der Tiere und Pflanzen steht, sowie zum Themenkreis Beziehung gehört kann auch neu vorgeschlagen werden.


Bitte beachten Sie neben der Differenzierung dem Alter nach, auch die Möglichkeit, Artikel genderspezifisch abzufassen. Also in einer Version für Frauen und einer für Männer. Artikel, die ein besonders sensibles Thema eines anderen Kulturkreises betreffen (wie z.B. Homosexualität im Islam) werden bei Usern dieses Kulturkreises nicht angezeigt.
Fotos, die vom Jugendschutzgesetz eingeschränkt sind, werden nur als Thumbnail angezeigt und können von Jugendlichen der entsprechenden Altersgruppen nicht aufgerufen werden.

Zeitrahmen & Copyright

Anfangs 2009 wurde das Projekt konzipiert. In der ersten Planung waren 600 Themen enthalten. Derzeitiger Stand sind 1.100 Themen mit etwa 1.500 Pages. Die Übersetzung in 25 Sprachen wird erst nach der Veröffentlichung abgeschlossen. Zur Veröffentlichung müssen die Artikel in der Landessprache des Autors, sowie in Englisch verfügbar sein.
Das Bildmaterial enthält: den Titel in Englisch, den BildCode (Zuordnung zur Seite), den Copyrightvermerk mit Jahresangabe, Status, bzw. Copyrightholder und Autor, sofern unterschiedlich. Musterbild
Eine Beschreibung des Bildes wird in der Browsersprache als Alternativtext angezeigt. Vor der Veröffentlichung muss der Alternativtext der etwa 2.000 Bilder in allen Sprachen erstellt und in die entsprechende Datenbank eingefüllt sein.
Das Copyright für den Text erstreckt sich vom Titel bis zum Copyrightvermerk auf jeder Seite. Eine Kontaktaufnahme zu Autor ist über einen Link möglich. Ein weiterer Link führt zum Übersetzer der Seite.
Sowohl Bilder, als auch Texte können ohne Rückfrage kostenlos verwendet werden. Texte von der Überschrift bis inklusive dem Copyright-Vermerk und die Bilder inklusive des an der Unterseite angebrachten Copyright-Hinweises.

Projekt Ziele & Struktur

Information für 8 bis 88-Jährige
Es ist also ein wichtiges Vorhaben von dieSexualitaet.info nicht zu belehren, sondern einfach Information anzubieten. Informiert werden heißt noch lange nicht „belehrt“ werden. Dies ist eben der wesentliche Unterschied zwischen den Internet-Kürzeln info und edu.
Ab welchem Alter ist der Mensch reif für Themen der Sexualität? In den Hunderttausenden Jahren unserer Geschichte, haben wir erst in den letzten 2 bis 300 Jahren die Jugendlichen für unreif erklärt. Möglich geworden ist dies erst durch den schall- und blickdichten Schlafraum der Elterngeneration. In einem Iglu, in einem Häuschen aus Lehmverschmierten Weidengeflecht, erübrigt sich auch heute noch der Aufklärungsunterricht.
Die Zielgruppe für diese Informationen begrenzt sich mit dem Alter, ab dem man lesen und verstehen kann und am anderen Ende verdünnen sich die relevanten Themen.

Kultur und Ethik differenziertes Angebot
Man muss nicht weit schauen, um zu sehen, dass in anderen Kulturen andere Regeln, ja eben eine andere Moral herrscht. Trotzdem versucht diese Plattform den waghalsigen Balanceakt Informationen für alle Kulturkreise in deren Grenzen anzubieten. Dazu haben wir die ethisch, differenzierten Seiten geschaffen. Eine Beschneidung bedeutet für die Juden etwas anderes als für Christen, detto die traditionelle Polyamory im Islam. Prostitution und Homosexualität legen die Weltanschauungen der Ethik sowieso in Trümmer. Deshalb werden heikle Themen des Glaubens differenziert angeboten und nach der Ethik des im Profil gewählten Glaubens angezeigt. Es soll einfach keineswegs moralisiert werden, keine Beleidigungen und abwertende Äußerungen über andere Religionsgemeinschaft Platz haben, oder gar eine Sichtweise besser und als einzig richtig gegenüber einer anderen dargestellt werden. Es soll aber trotzdem über den Tellerrand hinaus informiert werden. Also: Informieren statt moralisieren.

Landesspezifische Gesetze
Ähnlich wie in der Ethik, wenn auch nicht gleich, wird mit dem unterschiedlichen Umgang mit heiklen Themen in der Rechtssprechung in den diversen Staaten verfahren: Zum Beispiel werden in Ländern, in denen die Abtreibung generell verboten ist, auf homosexuelle Betätigung die Todesstrafe steht, die entsprechenden Seiten nicht angezeigt. Gesetzestexte werden Länder spezifisch angezeigt. Es galt hier abzuwägen, ob der Blick über die Landesgrenzen wichtiger ist, als das „Abqualifiziert werden“ durch liberalere Gesetze im Nachbarstaat. Diese Art der Information scheint uns eine Art des Parteiergreifens zu sein, die wir, weil dabei keine Objektivität mehr möglich ist, ablehnen.

Gender - adäquat
Manche Themen sind auf das Geschlecht bezogen und werden deshalb genderspezifisch aufbereitet. Themen zur Abtreibung und Potenz sind wohl für jedermann/frau interessant, aber wir halten diese Option deshalb für besser; weil jederzeit „das Ausgeschlossen werden“ durch ein gemeinsames, partnerschaftliche Informieren obsolet werden kann und darüber hinaus sicher eine gemeinsame Betrachtung dieser Themen besonders sinnvoll scheint.
Trotzdem sollte aber auch ein intimer Raum für diese Themen erhalten bleiben und darüber hinaus auch eine weitergehende Information ermöglichen. Betrachtet man in diesem Zusammenhang den Krebs, so wird in einem Art Shortcut für beide Geschlechter gleich informiert, aber dann weitergehende Informationen z.B. bei Brustkrebs, Behandlungsmöglichkeiten, Operationen, etc für Frauen und beim Prostatakrebs für Männer entsprechende Schwerpunktinformationen angeboten. Beim Thema „Wie gehe ich mit Krebs um“ werden die Seiten dann wieder zusammengeführt. Ähnlich auch bei der Antibabypille, Viagra und ähnlichen Themen mit unterschiedlicher Gender-Gewichtung.

Jedem Alter seine Formulierung
Hier geht es nicht um den oberen beschriebenen Aspekt der Zielgruppe, sondern um die Altersentsprechende Qualität der Aufbereitung. Sprachlich und optisch. Mancher Zugang zur Sexualität ist daher alterspezifisch angelegt. Einerseits dem Jugendschutz entsprechend, andererseits um auch der alterspezifischen Sprache gerecht zu werden. Im Deutschen werden die User unter 18 Jahren mit dem Du-Wort angesprochen, Erwachsene hingegen gesiezt. Für Eltern besteht dadurch auch die Möglichkeit die Informationen für ihre Kinder im vorhinein abzuchecken, da für alle Erwachsenen das Aufrufen der Seiten für Minderjährige
in der Form -10 < 14 < 16 < 18 möglich ist. Unter 10 wird nicht genderspezifisch getrennt.

Wieso nur angemeldet und nicht anonym?
Die Seite ist eine Plattform, die informieren, dadurch eine Diskussion in Gang bringen soll und die Kommunikation ermöglichen soll. Dies in einer Kultur, wie sie im Internet verloren gegangen ist. Früher war ein Brief ohne Absender undenkbar, wieso sollte ich mich heute als Absender verbergen? Die Plattform behandelt viele Themen, die sich in der Gruppe nur schwer diskutieren lassen, die einem das Gefühl des Nacktseins geben. In einer Redaktionsbesprechung meinte ein Teilnehmer: „…und das ist eben leichter, wenn alle gleichzeitig die Hose runterlassen.“
Ein weiterer Grund dafür ist die Tatsache, dass sich anonym hinter Nicknames ein scherzhafter, flappsiger Ton eingebürgert hat, der bei Themen, die manchen Menschen sehr Ernst sind, eben stört, ja, beinahe zerstört. Deshalb sind auch der Beiträgen mindestens 400 Zeichen gefordert. Man sollte sich mit den Problemen anderer ordentlich, oder gar nicht auseinander setzen. Das geht mit zwei, drei Wörter eben nicht.
Fragen von Jugendlichen unter 18 Jahren werden automatisch anonym in der Weise 16Anonyma507, oder für männliche User in der Art 17Anonymus342 angezeigt; wobei die vorangestellte Zahl das Alter darstellt. Selbstverständlich können auch Erwachsene Fragen anonym anzeigen lassen, dies ist aber eben nicht automatisch möglich und muss per Email eingereicht werden.
Beiträge können nur mit Namen und Wohnbezirk angezeigt werden. Dies ermöglicht auch die direkte Kontaktaufnahme über das verschlüsselte Mailing-System und ermöglicht auch das Lesen aller Beiträge im Archiv dieses Users.
Eine andere Variante stellt die Namensnennung bei den Partnerthemen dar. Dort sind ja durchwegs 2 User eingeloggt und eine Angabe in der Art Frieda Mustermann & Mathias Mustermann einerseits extrem lang, andererseits scheint es reizvoll, wenn sich Paare eine Partner-Idendität einrichten können. Entweder werden automatisch die Vornamen verbunden, in der Art Martina&Pasqual, oder es werden die beim Einrichten von my.blueindex möglichen Nicknames verwendet. Mausi&Kater, Dorn&Röschen, oder Ähnliches werden dadurch möglich. Zu beachten ist dann natürlich, dass dann unter my.blueindex der Zugang als Mausi’s blueindex angezeigt wird. Als Ansprech-Mail-Adresse wird die, von den Autoren des Beitrags gewählte, verwendet.

Sicherheit ist alles
Die Sexualität ist nicht nur eine private, sondern auch noch eine intime Angelegenheit, wo man bisweilen selbst Vertraute und Partner vor der Tür halten möchte. Deshalb haben wir nicht nur für den Zugang zu dieSexualitaet.info einen Passwortschutz eingerichtet, sondern einen weiteren für den my.sex-Zugang. Darüber hinaus noch eine Abschaltautomatik nach 10 Minuten Inaktivität für diesen Bereich. Die intime Daten-Ein- und Ausgabe ist auch in kleine Abschnitte geteilt, die man leicht unterbrechen kann, ohne nach einer Pause wieder von vorne beginnen zu müssen. Nach der Grunddateneingabe für den Eintrag wird auch nochmals die Eingabe von einer grafischen Darstellung abgefragt, die mehr der Abwehr von kriminellen Zugriffen auf die Datenbank dient. Insgesamt zwei kleine Schritte, die die Sicherheit auf einen Höchststand bringen.

Findet man hier Pornografie?
Nach dem Buchstaben der Definition: ja. Die ursprüngliche und auch heute noch gültige Definition wäre: Pornografie ist die bildliche Darstellung und schriftliche Beschreibung des Geschlechtsverkehrs. Und damit ist auf einer Webseite, die sich mit Sexualität befasst durchaus zu rechnen. Die genaue Auslegung dieser Definition würde die Darstellung von Sodomie, Anal-, oder Oralsex ausschließen, denn dies ist ja kein Geschlechtsverkehr, sondern sind Ersatzhandlungen und somit nach dieser Definition auch keine Pornografie.
Inzwischen hat man den Begriff Geschlechtsverkehr abgeändert auf „alles was mit den Geschlechtsorganen zu tun hat“ und um die wissenschaftliche Arbeit straffrei zu halten wurde der Begriff des „der sexuellen Erregung dienlich“ eingebracht.
Es erscheint aber damit der gesamte Umgang nach wie vor verlogen. Hat nicht jeder beim Geschlechtsakt Gedanken und Vorstellungen, die Geschlechtsorgane beinhalten, und dies in der starken Absicht sich zu erregen? Sind wir also Pornografen?
Es sind die Geschlechtsorgane natürlich, es ist die Erregung natürlich, es ist also die Pornografie als solche Teil der Natur, also natürlich. Die Gesellschaft möchte aber zweifelsfrei in diesem Zusammenhang Kinder, Jugendliche und andere vor etwas schützen. Dies könnte man aber viel umfassender und trotzdem präziser tun, indem man das Ausnützen von Schwächen (Kinder, Betrunkene, geistig Behinderte, etc.), sowie das Überwinden von Widerständen unter Strafe stellt. Man hätte damit auch gleich die Vergewaltigung und Nötigung erfasst und hätte der Sexualität ihre „Natürlichkeit“ gelassen. Wir müssten dann allerdings unsere Haltung ändern und konsequenter handeln. Das Ausnützen von Schwächen kann dann im Kindergarten nicht mehr unter „Durchsetzungsvermögen“ toleriert werden und wir müssten der Brutalität und Gewalt von Kindesbeinen an entgegentreten. Mit „du, du, mach das nicht wieder“ werden wir das Problem nicht lösen.

Bio-Sex, was ist denn das?
Eine ähnliche Frage, wie bei der Pornografie ergibt sich auch bei der Definition was ist Sex. Unbestritten seit der Menschwerdung ist die Bezeichnung für das Tun von Mann und Frau zum Zweck der Fortpflanzung „Sex“. Verurteilt, verboten und auch weitläufig geächtet wurde alles andere, was wie Sex ausschaut und sich auch so anfühlt, aber ganz gewiss nicht der natürlichen Fortpflanzung dient. Aufklärungsunterricht ist ja auch auf die unproblematische, reibungslose Fortpflanzung gerichtet und weniger auf die Optimierung der Masturbation.
Nicht nur unter der Decke der Tabus, sondern auch in aufgeklärten Gesellschaften (wie die Diskussion um die Homo-Beziehungen zeigt) ist die Klassifizierung und selbst die Bezeichnung schon ein Problem. Die Bezeichnung „Sex“ für den natürlichen Teil wäre logisch, für alles andere könnte man „Sexuelle Ersatzhandlungen“, oder ein anderes kantiges Wort verwenden. Wenn allerdings 98% der Männer masturbieren, aber nur 85% Fortpflanzungsorientierten Sex mit einer Frau haben, so kann das Wort „Ersatz“ ja kaum Verwendung finden. Es mag nicht das Gelbe vom Ei sein, aber wir betrachten alles, was irgendwie mit den Geschlechtsorganen und Fortpflanzung zu tun hat als Sexualität und unterscheiden beim Menschen zwischen einem natürlichen „Bio-Sex“ und dem ergänzenden, „Alternativen Sex“. – Wenn jemand den Stein der Weisen gefunden hat – bitte werfe er ihn in unsere Richtung…

Wird mein Sexualleben erfüllter?
Nein, dies hier ist keine Therapieseite, hier wird niemand belehrt, es werden auf den redaktionellen Seiten keine Tipps gegeben und keine Ratschläge verteilt – außerdem: der Weise bräuchte sie nicht, der Dumme nimmt sie eh nicht an…
Hier wird nur informiert (es sollte jeder User bei seinem Besuch sagen können: Na schau, das habe ich noch nicht gewusst und hier wird eine Möglichkeit es Gedankenaustausch angeboten. Ja sogar bewusst, so weit steuerbar, Themen und Fragen kontraversieller Art an- und aufgerissen. Widerspruch soll erzeugt werden. Nicht überredet werden, aber ein Anstoß zu neuen Erkenntnissen und Sichtweisen soll sich hier finden. Die eigenen Ansichten hinterfragt werden, das Gespräch mit dem Partner über Tabuthemen angeregt werden. Zu neuen Wegen, zu einem neuen Umgang mit dem Sex führen. Sich klar werden, was man will, seine Wünsche artikulieren, erfüllen und ausprobieren… also doch ein erfüllteres Sexualleben erreichen?
Ja, eventuell, aber sicher nicht durch diese Website, sondern einzig und allein durch Selber agieren, durch sein „Sexualleben anders und neu gestalten“.